Samstag, 15. September 2012

Fodor, Teleological Solutions

Die teleologischen Theorie mentalen Gehalts unterscheiden nach Fodor ebenfalls zwischen zwei Arten von Situation: solche, in denen Normalbedingungen vorherrschen, und solche, in denen dies nicht der Fall ist.

Type 1 Situation:
(i) If it is a law that Ps cause S-tokens in type 1 situations, then S means P. (And if P is disjunctive, so be it.)
(ii) Not all situations, in which S gets tokened qualify as type 1, so that tokens of S that happen in other sorts of situations are ipso facto free to be false.

In Type 1 Situationen herrschen also Normalbedingungen vor und Fehlrepräsentationen sind dann Abweichungen  von dieser Norm. Die Aufgabe der teleologischen Theorien besteht darin, "Normalität" teleologisch (und eben auch nicht-intentional) zu erklären.

Grundsätzlich geht Fodor davon aus, dass man solche Normalfunktionen nicht einzelnen Gehalten, sondern nur Klassen von neuronalen Mechanismen, die sie erzeugen, zuschreiben kann. Die Überzeugung "Gott ist tot" hat also an sich keine Funktion, denn diese beschränkt sich nur auf die Gehirnprozesse, die Überzeugungen generieren.

Im Gegensatz dazu behaupten Autoren wie Ruth Millikan, dass sich durch teleologische Funktionen auch die funktionalen Rollen einzelner mentaler Zustände erklären. Durch die Entstehungsgeschichte kann man ihr zufolge plausibel machen, warum Wahrnehmungen von Essen zu Hungergefühlen und entsprechenden Handlungen führen.

Fodor lehnt diese Aufassung ab, denn er meint, dass man von der Funktion eines Typs nicht auf die seiner Token schließen kann. Bspw. kann die Wahrnehmung einer roten Tomaten doch auch zu einer künstlerischen Inspiration führen und nicht notwendig zu Hungerfühlen, wie dies sein Typ verlangt.

Weiterhin wirft Fodor diesem Ansatz vor, dass eine teleologische Funktion nicht hinreichend für die Erklärung von Intentionalität sei. Schließlich weist das Herz auch eine solche Funktion auf, verfügt aber dennoch über keine intentionalen Zustände.
Und er stellt in Frage, ob Funktionen notwendig für mentale Zustände sind. Erstere werden anhand ihres typisches Effekts individuiert; es gibt jedoch auch mentale Zustände, die keine typischen Effekte haben wie z.B. Wünsche. Bei dieses besteht keine Kausalbeziehung zwischen den mentalen Zustand und ihrer Erfüllung, denn sie können z.B. auf weit in der Zukunft liegende Sachverhalte oder auf unkontrollierbare Zustände gerichtet sein.

Demzufolge schlägt Fodor vor, Funktionen nur auf Typen von mentalen Prozessen anzuwenden. Diese haben folgende Normalbedingungen C
(i) certeris paribus, the mechanism in question mediates the relations in question whenever circumstances C obtain.
(ii) ceteris paribus, possession of a mechanism bestows selectional advantage because it mediates their relation whenever circumstances C obtain.

Beispiel Fliege:
(i) S is reliably caused by flies in Normal circumstances.
(ii) S is the Normal cause of an ecologically appropriate fly-response.
(iii) Evolution bestwoed S on froges because (i) and (ii) are true of it.

Hier wendet Fodor jedoch ein, dass auch dieser Ansatz das Disjunktionsproblem nicht lösen kann.
Entweder bestimmt man die Funktion im Hinblick auf den Gehalt, dann ist die Funktion ambig, wenn der Gehalt ambig ist.
Oder man bestimmt die Funktion nicht im Hinblick auf den Gehalt, dann können mehrere Gehalt auf die entsprechende Beschreibung passen.
Als Beispiel führt er die Gehalte "Fliege" und "kleiner schwarzer Punkt" an. Im Normalfall sind FLiegen kleine schwarze Punkte, weshalb beiden Gehalten dieselbe Funktion zugeschrieben werden kann. Folglich ist die funktionale Individuation nicht feinkörnig genug, um intensionale Kontexte zu unterscheiden. 

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